Gefahrguttransport per Seefracht Insights
"Segeln durch Stürme und Vorschriften":
EINSICHTEN ZUM GEFAHRGUTTRANSPORT PER SEEFRACHT
Gefahrguttransporte per Seefracht sind ein Thema, das in Österreich oft vernachlässigt wird. Viele Unternehmen kennen die Bestimmungen und Vorschriften für den Transport von gefährlichen Gütern per Seefracht nicht oder halten sie nicht vollständig ein. Dabei hat Österreich das SOLAS-Übereinkommen, das MARPOL-Übereinkommen und den IMDG-Code unterzeichnet, was bedeutet, dass die Vorschriften für den Transport gefährlicher Güter auf Seeschiffen vollständig umgesetzt sind.
Risikokurs Seefahrt: Herausforderungen und Gefahren im Gefahrguttransport auf See
Unternehmen, die die Vorschriften für die Beförderung gefährlicher Güter im Seeverkehr nicht oder nur teilweise beachten, gehen hohe Risiken ein. Dazu gehören Transportverzögerungen, Beanstandungen und hohe Bußgelder, erhebliche Mehrkosten für die Behebung von Mängeln unterwegs, Umweltschäden sowie Haftungsausschlüsse bei Unfällen und Zwischenfällen. Zudem können unzufriedene Kunden die Folge sein, wenn Sendungen nicht wie geplant ausgeliefert werden.
In den vergangenen Jahren haben sich mehrere signifikante Unfälle im Zusammenhang mit dem Transport von Gefahrgut auf See ereignet. Diese Unfälle unterstreichen die Risiken, die mit der Seefracht von Gefahrgütern verbunden sind, und die Bedeutung strenger Sicherheitsprotokolle und -verfahren.
Ein wesentliches Risiko bei der Seefracht von Gefahrgut sind Brände an Bord von Containerschiffen. Diese haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Im Jahr 2019, das als Rekordjahr für ladungsbedingte Brände gilt, kam es laut der „Safety & Shipping Review 2021“ des Versicherers AGCS etwa alle 10 Tage zu einem solchen Vorfall. Diese Brände stellen nicht nur eine unmittelbare Gefahr für die Besatzung und das Schiff selbst dar, sondern können auch erhebliche Umweltschäden verursachen, wenn sie nicht rechtzeitig eingedämmt werden.
Gefahrgutschulung und Sachkunde beim Transport gefährlicher Güter auf See sind unerlässlich
Unternehmen, die Gefahrguttransporte auf dem Seeweg planen und vorbereiten, sind verpflichtet, ihr Landpersonal regelmäßig durch ausgebildete Sachkundige oder anerkannte Schulungsveranstalter schulen zu lassen.
Trotz der Bemühungen internationaler Gremien, die Vorschriften für die Beförderung gefährlicher Güter zu harmonisieren, gibt es nach wie vor Unterschiede zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern, die eine entsprechende Ausbildung erfordern.
Wer glaubt, mit dem Gefahrgutbeauftragten-Nachweis oder einer IATA Schulung auch in der Seefracht auszukommen, ist schlichtweg auf dem Holzweg.
Gravierende Unterschiede zwischen Gefahrgutvorschriften Straße (ADR) und Seefracht (IMDG CODE)
Die Klassifizierung von Stoffen kann sich zwischen ADR und IMDG-Code unterscheiden. Ein Beispiel hierfür sind UN 1950 Druckgaspackungen, für die es im ADR 12 Eintragungen, im IMDG Code jedoch nur eine Eintragung gibt.
Ein Produkt kann im IMDG-Code als Gefahrgut klassifiziert sein, während es im Straßenverkehr unter bestimmten Bedingungen als "nicht gefährlich" gilt, wie z.B. nass gefüllte Batterien mit Säure.
Überdies gibt es Unterschiede bei den Sondervorschriften und den Vorschriften für begrenzte und freigestellte Mengen.
Die Verpackungsvorschriften des ADR sind nicht relevant, wenn sich ein Seetransport anschließt, da im Seetransport nur UN-zugelassene Verpackungen verwendet werden dürfen und auch die Kennzeichnung von Versandstücken und Beförderungseinheiten unterscheiden sich.
Straße vs. See: Zwei Welten, zwei Dokumenten-Sets
Beförderungspapiere sind für den Vor- und Nachlauf nach den Vorschriften des ADR (für den Straßentransport) bzw. RID (für den Schienentransport) und für den Seetransport nach dem Imdg Code auszustellen.
Für den Vor- und Nachlauf z.B.: - Beförderungspapier (ADR) oder Frachtbrief/Frachtbrief (RID) - schriftliche Weisungen - Fahrzeug-/Containerpackzertifikat und natürlich ggf. die ADR Lenkerberechtigung
Für den Seetransport in der Regel: - Beförderungspapier - Konformitätserklärung - Containerpackzertifikat/Fahrzeugpackzertifikat - Informationen über Notfallmaßnahmen; diese Dokumente werden zumeist in der IMO Erklärung oder dem Multimodalen Dangerous Goods Transport Form zusammengefasst.
Das Beförderungspapier für den Straßentransport muss nicht zwingend unterfertigt werden, die IMO Erklärung / das Multimodale Dangerous Goods Transport Form müssen durch eine sachkundige Person des Versender unterschrieben werden. Das Containerpack/Fahrzeugpack-Zertifikat wird von einem Sachkundigen des Unternehmens, welches das Fahrzeug/den Container tatsächlich verladen haben, signiert.
Bedeutung von qualifizierter Ausbildung und Wahl des Schulungsveranstalters
Nur wenige Unternehmen in Österreich sind berechtigt, anerkannte Lehrgänge und gesetzeskonforme Gefahrgutschulungen für Gefahrguttransporte per Seefracht durchzuführen. Die Firma Sieglinde Eisterer - TUGIS Gefahrgutberatung - Gefahrgut Online Center - hat als erstes Unternehmen in Österreich die Zertifizierung für die Sachkundige Ausbildung Seefracht erhalten (2006). Mit Expertenwissen auf höchstem Niveau und langjähriger Praxiserfahrung bietet das Unternehmen professionelle Gefahrgut-Schulungen in Gruppen mit maximal 10 Teilnehmern an.
Erweiterung der Gefahrgutkompetenz in der Seefracht
Die Kenntnis der Vorschriften und Bestimmungen für den Transport gefährlicher Güter auf dem Seeweg ist unerlässlich. Um Unternehmen dabei zu unterstützen, bietet die Firma Sieglinde Eisterer - TUGIS Gefahrgutberatung - Gefahrgut Online Center - regelmäßig Schulungen und Kurse zur Erlangung des Sachkundenachweises für Gefahrguttransporte im Seeverkehr an.
Diese Schulungen ermöglichen es Unternehmen, ihre Gefahrgutkompetenz zu erweitern und sich im Bereich der Gefahrgutlogistik per Seefracht zu professionalisieren.
Schlussfolgerung
Der Transport von Gefahrgut per Seefracht birgt spezifische Anforderungen und Risiken, die von den Unternehmen ernst genommen werden müssen. Eine fundierte Ausbildung und regelmäßige Schulungen sind unerlässlich, um die Sicherheit und Rechtskonformität im Umgang mit Gefahrgut zu gewährleisten. Mit Seefracht befasstes Personal sollte die Möglichkeit nutzen, ihre Gefahrgutkompetenz zu erweitern.
Nächster anerkannter Lehrgang "Gefahrgut per Seefracht"
13.-15.05.2024
Wenn auch Sie Ihre Gefahrgutkompetenz erweitern möchten, zögern Sie nicht und nehmen Sie an unserem nächsten Kurs teil. Kontaktieren Sie uns noch heute, um mehr über unser Schulungsangebot zu erfahren per Email oder melden Sie sich bequem Online an.